Eurasier

 © Leo Schürmann


Der Eurasier

Dieser prächtige Hund mit seiner großen Ausstrahlung entstand in den Jahren 1960 - 1973 aus einer Kombinationszucht der drei Rassen Chow-Chow, Wolfsspitz und Samojede. Der Name EURASIER verweist auf die Herkunft der Ausgangsrassen - Europa und Asien. Durch strenge Auslese und konsequente Zuchtplanung hat sich der Eurasier zu einer eigenständigen Hunderasse entwickelt, die an unsere heutige Umwelt bestens angepasst ist.

Der Eurasier will das tägliche Leben mit seinem Menschen teilen; er lebt deshalb dort, wo seine Familie sich aufhält: in der Wohnung oder im Haus. Wer den ganzen Tag außer Haus seinem Beruf nachgeht und den Hund alleine lässt, sollte sich keinen Eurasier halten, denn er wird den Bedürfnissen dieser Rasse nach enger Menschenanbindung nicht gerecht. Er ist ein sehr intelligenter Hund und trickst seinen Menschen ganz charmant aus, um seinen eigenen Willen durchzusetzen. Doch mit Leckerchen oder Lob ist er sehr leicht zu motivieren und zu überzeugen, das zu tun, was sein Mensch von ihm verlangt. Mit Drill und Strenge und stupiden Wiederholungsübungen erreicht man bei diesem Hund gar nichts.

Quelle


 © Leo Schürmann


Verwendung und Lebenserwartung

Verwendung:
Familienhund

Lebenserwartung:
12 – 15 Jahre


Wesen und Pflege

Wesen:
Der Eurasier ist ein selbstbewusster Individualist, ruhig und ausgeglichen. Er ist ein unbestechlicher Wächter. Der Eurasier liebt seine ganze Familie und ist auf diese stark fixiert. Mit Kindern geht er liebenswürdig um und ist ihnen ein fröhlicher Spielkamerad, solange ihn die Kinder als Hundepersönlichkeit respektieren und nicht als Spielzeug missbrauchen. Fremden gegenüber verhält er sich neutral bis zurückhaltend. Der Eurasier ist auf Spaziergängen ein angenehmer Begleiter, denn er hat keinen ausgeprägten Jagdtrieb. (Quelle)

Pflege:
Es reicht in der Regel aus, ihn einmal pro Woche gründlich zu bürsten, da das Fell des Eurasiers schmutzabweisend ist. Zweimal wöchentlich bürsten schadet allerdings auch nicht. Ihn täglich zu bürsten ist nicht notwendig - wer täglich zu intensiv bürstet, striegelt oder kämmt, geht ihm unter Umständen zu sehr an die Unterwolle oder reizt bei ungeeigneten Bürsten die Haut. Gehen Sie zu bestimmten Jahreszeiten durch hohe Gräser, Felder o. ä., ist es empfehlenswert, nach anhaftenden Kletten oder Grannen zu suchen und sie gegebenenfalls mit einem grob gezinkten Kamm auszukämmen.

Die besonders weichen Haare hinter den Ohren darf man keinesfalls vergessen, da sie aufgrund ihrer feinen Struktur leichter zum Verfilzen neigen. Während des Fellwechsels im Frühjahr und Spätherbst sollte man mehrmals wöchentlich die Unterwolle auskämmen. Sie löst sich büschelweise und bereitet dem Hund Juckreiz, wenn sie nicht regelmäßig entfernt wird. Wer mag, kann die ausgekämmte Unterwolle sammeln und zum Verspinnen schicken; einige Eurasierbesitzer haben wunderschöne Pullover, Westen, Schals oder Handschuhe daraus gestrickt, die sehr warm halten.

In den Hundeshops gibt es zahlreiche Zupfbürsten, Entwirrungskämme oder Striegel mit rotierenden und abgerundeten Zinken. Testen Sie jede Bürste oder Kamm an sich selbst aus - was Ihnen unangenehm erscheint oder gar kratzt und schmerzt, ist auch für den Hund ungeeignet.

Die wöchentliche Pflege können Sie sich bzw. Ihrem Rücken erleichtern, wenn Sie den Hund auf einem stabilen Tisch bürsten. (Quelle)


 © Leo Schürmann


Vorgeschriebene Untersuchungen

Von einigen Verbänden vorgeschrieben:

Im Alter von 18 Monaten:
Augenuntersuchung – Distichien (Haare an den inneren Augenlidern), Distichiasis
Ellenbogengelenksdysplasie (ED)
Ektropium
Entropium
Hüftgelenksdysplasie (HD)
Kniescheibenuntersuchung Patellaluxation (PL)


Freiwillige notwendige Untersuchungen

Zusätzliche freiwillige Untersuchungen:


Erbkrankheiten

Ataxie
Distichiasis
Ellenbogengelenksdysplasie (ED)
Ektropium
Entropium
Hüftgelenksdysplasie (HD)
Kopftremor
Magendrehung
Patellaluxation (PL)
Schilddrüsenunterfunktion

Erbkrankheiten finden Sie bei jeder Rasse. Diese Aufzählungen bedeuten nicht, dass alle Hunde krank sind, sondern es soll dem aufmerksamen Welpenkäufer helfen, worauf er zu achten hat. Ein gewissenhafter Züchter lässt seine Hunde untersuchen, bevor sie in die Zucht gehen.


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Rassestandard

FCI-Standard Nr. 291 / 16.06.1999 /D - Eurasier

Ursprung: Deutschland.

Datum der Publikation des gültigen Original-Standardes: 06.01.1994.

Verwendung: Begleithund.

Klassifikation FCI:
Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.
Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen.
Ohne Arbeitsprüfung.

Kurzer geschichtlicher Abriss: 1960 entstand durch Kreuzung von Chow-Chow und Wolfspitz eine Hunderasse, die zunächst "Wolf-Chow" genannt wurde und nach Einkreuzung des Samojeden 1973 in "Eurasier" umbenannt und von der F.C.I. anerkannt wurde.

Allgemeines Erscheinungsbild: Harmonisch aufgebauter, mittelgroßer, spitzartiger Hund mit Stehohren in verschiedenen Farbschlägen; mit einer Haarlänge, die die Proportionen des Körpers noch erkennen lässt; mittelschwerer Knochenbau.

Wichtige Proportionen: Die Rumpflänge beträgt etwas mehr als die Widerristhöhe. Das Verhältnis zwischen Länge des Fanges und Länge des Hirnschädels ist annähernd gleich.

Verhalten/Charakter (Wesen): Selbstbewusst, ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle, wach- und aufmerksam ohne lautfreudig zu sein; mit stark ausgeprägter Bindung an seine Familie; Fremden gegenüber zurückhaltend, ohne aggressiv zu sein; ohne Jagdtrieb. Zur vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der Eurasier ständigen, engen häuslichen Kontakt zu seiner Familie und eine verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung.

Kopf: Harmonischer, nicht zu breiter Schädel, Kopfform von oben und von der Seite gesehen keilförmig, Nasenrücken und Hirnschädel parallel.

Oberkopf:
Schädel: Flache Stirnpartie mit gut erkennbarer Stirnfurche; ausgeprägter Hinterhauptstachel.
Stop: Wenig ausgeprägt.

Gesichtsschädel:
Nase: Mittelgroß, Nasenschwamm schwarz pigmentiert.
Fang: Weder zu grob noch zu spitz; sich nach vorn bis zum Nasenschwamm verjüngend; gerader Nasenrücken und gerade Unterkieferäste.
Lefzen: Lippenränder straff und schwarz pigmentiert.
Kiefer/Zähne: Kiefer kräftig; breiter Unterkieferbogen. Kräftiges, vollständiges Gebiss (42 Zähne gemäß der Zahnformel); Zahnschluss entweder Schere oder Zange; obere Schneidezähne greifen entweder eng über untere Schneidezähne oder aufeinander; Prämolaren und Molaren in einer Linie ohne Lücken; alle Zähne senkrecht im Kiefer stehend.
Backen: Wenig betont.
Augen: Dunkel, mittelgroß, nicht zu tiefliegend oder hervorquellend; leicht schräg gestellte Lidspalten; Lidränder schwarz pigmentiert und straff anliegend.
Ohren: Ca. eine Ohrbasisbreite voneinander angesetzt; mittelgroß und dreieckig; Stehohr mit leicht abgerundeten Spitzen. Ohrenspitzen und Mittelpunkt des Stirnabsatzes bilden ein nahezu gleichseitiges Dreieck.

Hals: Von mittlerer Länge, in Harmonie zum Gesamtbild, gut bemuskelt; straff anliegende Kehlhaut. Fließender Übergang zum Körper.

Körper: Kräftiger, nicht zu kurzer Rumpf.
Widerrist: Betont.
Rücken: Fest und gerade; sehr gut bemuskelt.
Lenden: Von gute Länge und Breite, sehr gut bemuskelt.
Kruppe: Gerade, breit und kräftig.
Brust: Bis zu den Ellenbogen reichend; mit ovaler Rippenwölbung; gut entwickelte Vorbrust, ohne jedoch betont zu sein; langes, weit nach hinten reichendes Brustbein.
Untere Linie: Leicht aufgezogen.

Rute: Mit geradem Ansatz, rund und fest, von guter Dicke, sich dem Ende zu verjüngend; buschig behaart, aufliegend, nach vorn über den Rücken oder leicht seitwärts gebogen oder gerollt getragen; hängend bis zum Sprunggelenk reichend.

Gliedmaßen:

Vorderhand:
Allgemeines: Von vorne gesehen gerade und parallel gestellt; von der Seite betrachtet mäßig gewinkelt; Ober- und Unterarm fast von gleicher Länge.
Schultern: Gut bemuskelt, Schulterblatt etwas schräg liegend.
Oberarm: Mittellang und gut bemuskelt.
Ellenbogen: Am Brustkorb anliegend.
Unterarm: Mittellang; gut bemuskelt.
Vorderfußwurzelgelenk: Kräftig.
Vordermittelfuß: Mittellang; von vorne gesehen völlig gerade; von der Seite gesehen leicht nach vorne gerichtet. Vorderpfoten: Oval; eng aneinanderliegende, mäßig aufgewölbte Zehen; kräftige, dunkel pigmentierte Krallen; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

Hinterhand:
Allgemeines: Von hinten gesehen gerade und parallel gestellt, von der Seite betrachtet mäßig gewinkelt. Ober- und Unterschenkel fast von gleicher Länge.
Becken: Leicht schräggelagert.
Oberschenkel: Mittellang und stark bemuskelt.
Knie: Stabil, nicht zu stark geöffnet.
Unterschenkel: Mittellang, gut bemuskelt.
Sprunggelenk: Nicht zu tief angesetzt, stabil, weder einwärts noch auswärts gerichtet.
Hintermittelfuß: Gut lang und breit; von der Seite betrachtet senkrecht gestellt.
Hinterpfoten: Oval, geschlossen, mäßig aufgewölbt; kräftige, dunkel pigmentierte Zehennägel; feste, gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

Gangwerk: Raumgreifend, mit viel Schub und gutem Vortritt.

Haut: Straff; pigmentiert.

Haarkleid:

Haar: Am ganzen Körper dichte Unterwolle und mittellanges, lose anliegendes Grannenhaar; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe kurzhaarig; Rute, Rückseite der Vorderläufe (Fahnen) und Hinterläufe (Hosen) mit langen Haaren besetzt. Behaarung am Hals nur mäßig länger als am Körper, keine Mähne bildend.

Farbe: Alle Farben und Farbkombinationen sind zugelassen, ausgenommen reinweiß, weißgescheckt und leberfarbig.

Größe und Gewicht:
Widerristhöhe: Rüden: 52 - 60 cm, Hündinnen: 48 - 56 cm.
Gewicht: Rüden: 23 - 32 kg, Hündinnen: 18 - 26 kg.

Maßgebend ist die Ausgewogenheit der Proportionen, doch sind die anzustrebenden Idealwerte die mittleren Größen- und Gewichtsangaben:
Widerristhöhe: Rüden: 56 cm, Hündinnen: 52 cm.
Gewicht: Rüden: 26 kg, Hündinnen: 22 kg.

Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Ausschließende Fehler:

Aggressiv oder ängstlich.
Ängstlichkeit, Scheuheit, übersteigertes Misstrauen.
Mangelndes Geschlechtsgepräge.
Fehlen eines Schneide-oder Fangzahns, auch mehrerer; Fehlen eines oder mehrerer Prämolaren 3 oder 4 sowie eines oder mehrerer Molaren 1 oder 2; Gebissanomalien.
Ektropium, Entropium; zu tief liegende oder zu kleine Augen.
Distichiasis (Wimpern in doppelter Reihe angelegt).
Kippohren, Hängeohren.
Knickrute.
Starke Pigmentverluste.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


 © Leo Schürmann


Nothunde

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