Tschechoslowakischer Wolfshund

Tschechoslowakischer Wolfshund

Tschechoslowakischer Wolfshund 


Der Tschechoslowakische Wolfshund

Sie haben sich dafür entschieden, einen Tschechoslowakischen Wolfshund-Welpen in Ihre Familie aufzunehmen? Dann sollten Sie darauf achten, Ihren Welpen nur bei einem der seriösen Züchter zu kaufen - Züchter, die Wert auf ein gutes Wesen und körperliche Gesundheit legen. Sie müssen ihre Hunde Gesundheitskontrollen unterziehen und diese auf genetisch vererbte Krankheiten untersuchen lassen.
Achten Sie beim Besuch des Züchters auf gut sozialisierte Welpen. Welpen, Elterntiere und die anderen Hunde des Züchters sollten keinesfalls scheu oder aggressiv sein. Lassen Sie sich nicht einreden, dies liege am Wolfserbe. Das ist schlichtweg falsch! Schuld ist in der Regel einzig und allein eine mangelhafte Sozialisation der Welpen. Haben Sie ein schlechtes Gefühl, besuchen Sie andere Züchter. Der Züchter in der Nähe ist nicht unbedingt der Beste!
Da die Zuchtauflagen sehr wichtig sind, um die Rasse gesund zu halten - und damit auch eine Anhäufung genetischer Erkrankungen zu verhindern - arbeitet der Club für Tschechoslowakische Wolfshunde daran, auch in Deutschland strengere Bedingungen für die Zuchtzulassung auszuarbeiten.


Tschechoslowakischer Wolfshund 


Wesen und Pflege

Wesen:
Entgegen den vielfachen Vorurteilen ist ein wolfsähnliches scheues Verhalten bei dieser Rasse absolut unerwünscht und wurde von Anfang an in den Ursprungsländern durch Zuchtselektion bekämpft. Der Tschechoslowakische Wolfshund wurde als Diensthund gezüchtet und soll ein Wesen aufweisen, das ihn dazu befähigt.
Welpen sind normalerweise aufgeschlossen bis geradezu überschwänglich, erwachsene Hunde verhalten sich zwar meist eher reserviert Fremden gegenüber, sollten aber keinesfalls ängstlich sein.
Trotzdem stellt er, was Erziehung und Ausbildung angeht, höhere Anforderungen an seinen Ausbilder. Stumpfer Drill liegt ihm nicht, denn er langweilt sich schnell. Für einen Besitzer oder Ausbilder, den er nicht respektiert, arbeitet er nicht. Da er das Problemlösungsverhalten des Wolfes erhalten hat, fallen ihm auch immer wieder neue Taktiken ein, um sich unerwünschten Situationen zu entziehen. Stellt sich der Ausbilder jedoch auf seinen Charakter ein, ist er für alle Aufgabenbereiche eines modernen Gebrauchshundes geeignet. Aufgrund seines weit überdurchschnittlichen Geruchssinnes und seiner extrem guten Körperkoordination können schon Welpen Situationen meistern und Hindernisse überwinden, die bei anderen Rassen auch für erwachsene Hunde unbezwingbar sind.
Dies sollte ein künftiger Besitzer bei der Auswahl auch deutlich berücksichtigen.

Erziehung:
Tschechoslowakische Wolfshunde brauchen körperliche und geistige Beschäftigung, sonst beginnen sie, sich mit allen möglichen Unarten selber zu beschäftigen. Manche können bereits mit einem halben Jahr alle Türen öffnen. Schubladen, Fensterverschlüsse und zwei Meter hohe Zäune stellen für die meisten keine unüberwindbare Probleme dar. Es gibt Hunde dieser Rasse, die abgeschlossene Autoschiebetüren und gekippte Fenster mit heruntergelassenen Rolläden öffnen können.
Mehr noch als bei anderen Rassen sollten Sie sich die Frage stellen: "Habe ich genug Zeit für meinen Hund, habe ich genug Energie, um ihn ausreichend zu beschäftigen, und bin ich konsequent genug, um ihn zu erziehen?"
Als sehr ursprüngliche Rasse ist Tschechoslowakischen Wolfshunden die Ranghierarchie sehr wichtig. Der Besitzer sollte sich darüber im Klaren sein, dass schon ein kleiner niedlicher Welpe eine konsequente Erziehung benötigt und jede Handlung "seines Menschen" genau beobachtet und bewertet.
Dies gilt natürlich für jede Hunderasse, Tschechoslowakische Wolfshunde sind jedoch sehr energievolle Hunde einer großen Rasse, die zu einem sehr großen Teil eine überdurchschnittliche Intelligenz aufweisen. Fehler in der Erziehung rächen sich in Zeiten von Hundeverordnungen besonders schnell!
Für Menschen, die bereit sind, sich dieser Herausforderung zu stellen und sich auf diesen Hund einzustellen, ist er ein unübertrefflicher Begleithund.

Pflege:
Diese sehr stark haarende Rasse erfordert mehr als nur einen starken Staubsauger.
Besonders während des Fellwechsels verliert der Tschechoslowakische Wolfshund ganze Fellplatten, die sich ausgekämmt sogar zum Verspinnen eignen.


Verwendung und Lebenserwartung

Verwendung:
Diensthunde, Wachhunde

Lebenserwartung:
10-13 Jahre


Tschechoslowakischer Wolfshund 


Erbkrankheiten

Augenerkrankungen
Degenerative Myelopathie
Ellenbogendysplasie (ED)
Hüftgelenksdysplasie (HD)
Zwergenwuchs

Erbkrankheiten finden Sie bei jeder Rasse. Diese Aufzählungen bedeuten nicht, dass alle Hunde krank sind, sondern es soll dem aufmerksamen Welpenkäufer helfen, worauf er zu achten hat. Ein gewissenhafter Züchter lässt seine Hunde untersuchen, bevor sie in die Zucht gehen.


Tschechoslowakischer Wolfshund 


Rassestandard

ÜBERSETZUNG: Frau Christel Spanikova, überarbeitet von Harry G. A. Hinckeldeyn und Dr. J-M. Paschoud.

URSPRUNG: Ehemalige Tschechoslowakische Republik.

PATRONAT: Slowakische Republik.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL-STANDARDS: 03.09.1999.

VERWENDUNG: Gebrauchshund.

KLASSIFIKATION FCI:
Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde,
Sektion 1 Schäferhunde.
Mit Arbeitsprüfung

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Im Jahre 1955 kam es in der damaligen CSSR zu einem biologischen Versuch, nämlich der Kreuzung des Deutschen Schäferhundes mit einem Karpatenwolf. Die Versuche ergaben, dass die Nachkommenschaft sowohl aus der Verpaarung Hund x Wölfin als auch aus der Verpaarung Wolf x Hündin großgezogen werden kann. Die überwiegende Mehrheit der Kreuzungsprodukte besaß die genetische Voraussetzung für die Weiterzüchtung. Im Jahre 1965, nach Beendigung der Versuche, wurde das Projekt zur Züchtung der neuen Rasse ausgearbeitet, welche die verwendbaren Eigenschaften des Wolfes mit den günstigen Eigenschaften des Hundes verbinden sollte. Im Jahre 1982 wurde der Tschechoslowakische Wolfshund durch den Ausschuss der Züchterverbände der damaligen CSSR als nationale Rasse anerkannt.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Fester Konstitutionstyp, über mittelgroß, im rechteckigen Rahmen. Ist durch Körperbau, Bewegung, Behaarung, Haarfarbe und Maske dem Wolf ähnlich.

WICHTIGE PROPORTIONEN:
Länge des Körpers : Widerristhöhe = 10 : 9
Länge des Fanges : Länge des Schädels = 1 : 1,5

VERHALTEN/CHARAKTER (WESEN): Temperamentvoll, sehr aktiv, ausdauerfähig, gelehrig, schnell reagierend, furchtlos und mutig. Misstrauisch. Seinem Herrn gegenüber zeigt er ungemeine Treue. Widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse. Vielseitig verwendbar.

KOPF: Symmetrisch; gut bemuskelt; bildet, von der Seite und von oben betrachtet, einen stumpfen Keil. Eindeutiges Geschlechtsgepräge.

OBERKOPF:
Schädel: Von der Seite und von vorne betrachtet ist eine leicht gewölbte Stirn erkennbar. Keine auffallende Stirnfurche. Das Hinterhauptbein ist gut sichtbar.
Stop: Mäßig ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL:
Nasenschwamm: Von ovaler Form; schwarz.
Fang: Trocken, nicht breit; gerader Nasenrücken.
Lefzen: Straff anliegend, Lefzenwinkel geschlossen. Die Lefzenränder sind schwarz.
Kiefer/Zähne: Kiefer stark und symmetrisch. Gut entwickelte Zähne, besonders die Fangzähne. Scheren- oder Zangengebiss mit 42 Zähnen gemäß der Zahnformel. Regelmäßig angeordnete Zähne.
Backen: Trocken, genügend bemuskelt, nicht auffällig hervortretend.
Augen: Schmal, schrägliegend; bernsteinfarben. Gut anliegende Lider.
Ohren: Stehend, dünn, dreieckförmig, kurz (d. h. nicht länger als 1/6 der Widerristhöhe); der seitliche Punkt des Ohransatzes und der äußere Augenwinkel liegen auf einer Linie. Eine von der Ohrspitze gedachte Senkrechte verläuft eng entlang des Kopfes.

HALS: Trocken, gut bemuskelt, bildet in Ruhestellung mit der Horizontalen einen Winkel bis zu 40 Grad. Der Hals muss so lang sein, dass die Nase den Boden mühelos berühren kann.

KÖRPER:
Obere Profillinie: Fließender übergang vom Hals zum Körper; leicht abfallend.
Widerrist: Gut bemuskelt; ausgeprägt, doch darf die Ausprägung den Fluss der oberen Linie nicht stören.
Rücken: Fest und gerade.
Lenden: Kurz, gut bemuskelt, nicht breit, leicht abfallend.
Kruppe: Kurz, gut bemuskelt, nicht breit, leicht abfallend.
Brust: Symmetrisch, gut bemuskelt, geräumig, birnenförmig mit einer Verengung zum Brustbein hin. Die Tiefe der Brust reicht nicht bis zum Ellenbogen. Die Brustbeinspitze überragt nicht die Schultergelenke.
Untere Profillinie und Bauch: Straffe Bauchdecke, aufgezogen. Leicht eingezogene Flanken.

RUTE: Hoch angesetzt, gerade herunterhängend. In der Erregung wird sie in der Regel sichelförmig aufgerichtet.

GLIEDMASSEN:

VORDERHAND: Die Vorderläufe sind gerade, fest, trocken und eng gestellt mit leicht nach außen gedrehten Pfoten.
Schultern: Das Schulterblatt ist ziemlich weit vorne plaziert, gut mit Muskeln bedeckt. Es bildet mit der Horizontalen einen Winkel von ca. 65 Grad.
Oberarm: Stark bemuskelt; bildet mit dem Schulterblatt einen Winkel zwischen 120 Grad und 130 Grad .
Ellenbogen: Gut anliegend, weder aus- noch einwärts drehend, ausgeprägt, gut beweglich. Oberarm und Unterarm bilden einen Winkel von etwa 150 Grad.
Unterarm: Lang, trocken und gerade. Die Länge von Unterarm und Vordermittelfuß beträgt 55% der Widerristhöhe.
Vorderfußwurzelgelenk: Kräftig, gut beweglich.
Vordermittelfuß: Lang; bildet mit dem Boden einen Winkel von mindestens 75 Grad. In der Bewegung leicht federnd.
Vorderpfoten: Groß; leicht nach außen gedreht; mit längeren gewölbten Zehen und starken dunklen Krallen. Ausgeprägte, elastische, dunkle Ballen.

HINTERHAND: Kraftvoll. Die Hinterläufe stehen parallel. Eine vom Sitzbeinhöcker gedachte Senkrechte verläuft durch die Mitte des Sprunggelenks. Wolfskrallen sind unerwünscht und müssen entfernt werden.
Oberschenkel: Lang, gut bemuskelt; bildet mit dem Becken einen Winkel von etwa 80 Grad. Das Hüftgelenk ist stabil und gut beweglich.
Knie: Kräftig, gut beweglich.
Unterschenkel: Lang, trocken, gut gemuskelt; bildet mit dem Hintermittelfuß einen Winkel von etwa 130 Grad.
Sprunggelenk: Trocken, kräftig, gut beweglich.
Hintermittelfuß: Lang, trocken, steht fast senkrecht zum Boden.
Hinterpfoten: Längere, gewölbte Zehen mit starken dunklen Krallen. Ausgeprägte Ballen.

GANGWERK: Harmonischer, leichtfüßiger, raumgreifender Trab, wobei die Läufe möglichst nahe über dem Boden schwingen. Kopf und Hals neigen sich bis zur Waagerechten. Im Schritt Passgänger.

HAUT: Elastisch, straff, ohne Falten; unpigmentiert.

HAARKLEID:

HAAR: Gerade, dicht anliegend. Das Winter- und Sommerhaar ist sehr unterschiedlich. Im Winter überwiegt mächtige Unterwolle, die zusammen mit dem Deckhaar eine dichte Behaarung des ganzen Körpers bildet. Es ist notwendig, dass das Haar den Bauch, den inneren Bereich der Oberschenkel, den Hodensack, den inneren Teil der Ohrmuschel und die Zwischenzehenfläche bedeckt. Gut behaarter Hals.

FARBE: Gelbgrau bis silbergrau mit der charakteristischen hellen Maske. Helles Haar auch am unteren Teil des Halses und an der Vorderseite der Brust. Zulässig ist eine dunkelgraue Färbung mit heller Maske.

GRÖSSE UND GEWICHT:
Widerristhöhe: Rüden mindestens 65 cm, Hündinnen mindestens 60 cm.
Gewicht: Rüden mindestens 26 kg, Hündinnen mindestens 20 kg.

FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Schwerer oder leichter Kopf.
Flache Stirn.
Das Fehlen von 2 PM1 (Prämolaren 1) oder der beiden M3 (Molaren 3) ist nicht als Fehler zu bewerten. Fehlt zusätzlich zu den beiden PM1 ein M3 oder zu den beiden M3 ein PM1, so ist dies als Fehler zu bewerten.
Dunkelbraune, schwarze oder unterschiedlich gefärbte Augen.
Grobes, hoch oder tief angesetztes Ohr.
Hochaufgerichteter Hals in Ruhestellung; tiefe Haltung des Halses im Stand.
Wenig ausgeprägter Widerrist.
Atypische Rückenlinie.
Lange Kruppe.
Lange, niedrig angesetzte und nicht korrekt getragene Rute.
Zu wenig oder zu stark gewinkelte Vorderhand.
Schwaches Vorderfußwurzelgelenk.
Zu wenig oder überwinkelte Hinterhand, ungenügende Bemuskelung.
Wenig ausgeprägte Maske.
Kurzer, wellenförmiger Bewegungsablauf.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER:
Abweichende Proportionen.
Verhaltens- und Charakterfehler.
Atypischer Kopf.
Fehlende Zähne (außer 2 PM 1 und den M3, siehe unter Fehler).
Unregelmäßige Bisslinie.
Atypische Form und Lage des Auges.
Atypischer Ansatz und atypische Form des Ohres.
Wamme.
Starke Neigung der Kruppe.
Atypischer Brustkorb.
Atypischer Ansatz und atypisches Tragen der Rute.
Fehlerhafte und atypische Stellung der Vorderläufe.
Abstehendes und atypisches Haar.
Andere als standardgerechte Haarfarben.
Lose Bänder.
Atypisches Gangwerk.

N.B.: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Quelle: Federation Cynologique Internationale


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