| | Ursprungsland: Mexiko
Erscheinungsbild Der Chihuahua kann sich rühmen, die kleinste Hunderasse der Welt zu sein. Es gibt ihn als Kurzhaar oder Langhaar. Er hat eine kompakte Körperform. Von wichtiger Bedeutung ist die Tatsache, dass sein Schädel die Form eines Apfels hat und dass er seine mäßig lange Rute hoch erhoben trägt; entweder ist sie gebogen oder halbkreisförmig gerundet, mit gegen die Lendengegend gerichteter Spitze.
Wesen Der Chihuahua ist sehr lieb und treu und hängt sehr an seinem Menschen. Trotz seiner Größe ist er sehr flink, verwegen und überrascht mit seinem Mut. Er ist sehr aufmerksam, aber auch wachsam und bellt bei jedem verdächtigen Geräusch. Er neigt zu einem gewissen Größenwahn, wobei er weder seine Größe noch seine Kraft realistisch einschätzt.
Herkunft Der Chihuahua als kleinster Rassehund trägt den Namen der größten Provinz der Republik Mexiko. Man vermutet, dass diese Hunde dort früher in Freiheit lebten und zur Zeit der Zivilisation der Tolteken von den Eingeborenen eingefangen und domestiziert wurden. Darstellungen eines Zwerghundes, der "Techichi" hieß und in Tula lebte, wurden dort für Verzierungen der Stadtarchitektur verwendet; diese kleinen Statuen sehen dem heutigen Chihuahua sehr ähnlich. Es heißt auch, dass er der Liebling der aztekischen Prinzessinnen gewesen sein soll, aber auch für Priester eine heilige Speise. Historiker behaupten, dass diese kleinen Hunde in großer Anzahl von doggenartigen Hunden zerfleischt wurden, die mit dem Gefolge der Conquistadores von Hernando Cortés ins Land kamen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden einige Exponate in die USA eingeführt, wo sie einen sensationellen Erfolg verbuchten und in wenigen Jahren auf den zwölften Platz vorrückten. Der langhaarige Schlag wurde vermutlich durch die Einkreuzung des Epagneul Nain herausgezüchtet und weist die gleichen charakterlichen Eigenschaften auf.
Zum Standard Proportionen: Die Körperlänge ist etwas größer als die Widerristhöhe; gewünscht wird jedoch ein fast quadratischer Körper, speziell bei den Rüden. Bei den Hündinnen ist wegen der Trächtigkeit ein etwas längerer Körper zulässig.
Kopf/Oberkopf Schön gerundeter Apfelkopf (ein charakteristisches Merkmal der Rasse) ohne oder mit kleiner Fontanelle. Der Stop ist sehr ausgeprägt, tief und breit, da die Stirne über den Ansatz des Fangs gewölbt ist.
Gesichtsschädel/Nase Mäßig kurz, geringfügig aufgeworfen; jede Farbe ist zulässig. Erwünscht ist jedoch eine gute schwarze Pigmentierung.
Fang Kurz, von der Seite gesehen gerade, am Ansatz breit, sich gegen die Spitze hin verjüngend. Die Länge des Fangs soll zwischen 2 cm und 4 cm betragen, muss in jedem Fall jedoch zum Kopf passen.
Lippen Trocken und gut anliegend.
Wangen Wenig entwickelt und sehr trocken.
Zähne Scherengebiss oder Zangengebiss. Vorbiss und Rückbiss sowie jede andere Stellungsanomalie der Ober- oder Unterkiefer sind streng zu bestrafen. Die Vollzahnigkeit ist angestrebt (6/6 Schneidezähne). Das Fehlen einer bestimmten Anzahl von Zähnen ist zulässig (es dürfen höchstens 2 Schneidezähne und 2 Prämolaren fehlen).
Augen Groß und von rundlicher Form, sehr ausdrucksvoll, nicht hervorquellend, vollkommen dunkel gefärbt. Helle Augen sind zulässig, aber nicht erwünscht. Erwünscht ist eine möglichst gute schwarze Pigmentierung der Lidränder (bei manchen Farben allerdings nicht möglich).
Ohren Groß, aufgerichtet, auffallend breit an ihrem Ansatz, sich gegen die leicht abgerundete Spitze allmählich verjüngend. In der Ruhestellung sind sie seitlich leicht geneigt. Der Ansatz liegt idealerweise auf einer gedachten Gerade, die durch die Mitte des Auges läuft.
Hals/Obere Linie Leicht gewölbt.
Länge Mittellang.
Form Dicker bei den Rüden als bei den Hündinnen.
Haut Ohne Wamme; bei der langhaarigen Varietät ist das Vorhandensein einer Halskrause mit längerem Haar höchst erwünscht.
Körper Kompakt und gut gebaut.
Obere Linie Gerade.
Widerrist Wenig ausgeprägt.
Rücken Kurz und fest.
Lendengegend Stark muskulös.
Kruppe Breit und stark, ohne Neigung.
Brust Brustkorb breit und tief, Rippen gut gewölbt; von vorne gesehen geräumig, aber nicht übertrieben; von der Seite gesehen, bis zu den Ellenbogen reichend; nicht fassförmig.
Untere Linie Durch einen deutlich aufgezogenen Bauch gebildet. Ein schlaffer Bauch ist zulässig, aber nicht erwünscht.
Rute Hoch angesetzt und von mäßiger Länge; am Ansatz breit, sich gegen die Spitze zu allmählich verjüngend. Die Tragart der Rute ist ein wichtiges charakteristisches Merkmal der Rasse: sie wird entweder hoch im Bogen erhoben getragen, oder halbkreisförmig gerundet mit gegen die Lendengegend gerichteter Spitze, was dem Körper Ausgewogenheit verleiht. Die Behaarung ist entsprechend der Haarvarietät dem Haarkleid des übrigen Körpers angepasst. Bei der langhaarigen Varietät bildet das Haar eine Fahne. In der Ruhestellung ist die Rute hängend und bildet einen leichten Haken.
Gliedmaßen
Vorderhand Gerade und von guter Länge; von vorne gesehen bilden die Vorderläufe mit dem Ellenbogen eine gerade Linie; von der Seite gesehen stehen sie senkrecht mit einem leicht schräg gestellten, kräftigen und biegsamen Vordermittelfuß. Die Schultern sind trocken und wenig bemuskelt; die Winkelung zwischen Schulterblatt und Oberarm ist angemessen. Die Ellenbogen sind fest und eng am Körper anliegend, was eine freie Bewegung der Vorderhand gewährt.
Hinterhand Gut bemuskelt, mit langen Knochen, senkrecht und zueinander parallel, mit guten Winkelungen am Hüftgelenk, am Knie und am Sprunggelenk, in Übereinstimmung mit den Winkelungen der Vorderhand. Sprunggelenke kurz, mit gut ausgebildeten Achillessehnen; von hinten betrachtet sind sie gerade und senkrecht gestellt, nicht eng.
Pfoten Sehr klein und oval, mit gut auseinanderstehenden, aber nicht gespreizten Zehen (weder Hasenpfoten noch Katzenpfoten); die Krallen sind besonders gut gewölbt und mäßig lang; die Ballen sind gut entwickelt und sehr elastisch; Afterkrallen müssen entfernt sein.
Gangwerk Der Schritt ist lang und elastisch, energisch und aktiv, mit gutem Vortritt der Vorderhand und gutem Schub der Hinterhand. Von hinten gesehen sollen sich die Hinterläufe zueinander fast parallel bewegen, so dass die Fussspuren der Hinterpfoten genau in diejenigen der Vorderpfoten zu liegen kommen. Mit zunehmender Geschwindigkeit zeigen die Gliedmaßen die Tendenz, in Richtung der zentralen Schwerpunktslinie zu konvergieren (single track). Dabei bleibt der Bewegungsablauf frei und elastisch, ohne sichtbare Anstrengung, der Kopf erhoben und der Rücken fest.
Größe und Gewicht Bei dieser Rasse wird nur das Gewicht in Betracht gezogen, nicht die Größe, welches zwischen 1500 g und 3 kg ist, wobei ein Gewicht zwischen 1 und 2 kg den Vorzug hat. Tiere von mehr als 3 kg Gewicht werden disqualifiziert.
Gemäß Tierschutzgesetz ist die Zucht mit Tieren, die ein Mindestgewicht von 2 kg nicht erreichen, verboten!
Fehler Das Fehlen einzelner Zähne, starke Unterwolle, zu wenig Fell bei der Varietät Langhaar, Stockhaarigkeit, Kuhessigkeit, Fassbeinigkeit, das Kreuzen der Hinterbeine in der Bewegung, deertype, hervorstehende Augen, Schielen.
Zuchtausschließende Fehler Gelocktes Fell, Knickrute, Haarlosigkeit, Karpfenrücken (aufgewölbter Rücken), Schlappohren, Gewicht unter 2 kg und über 3 kg, Gebissanomalien (z. B. Vorbiss und Rückbiss), Patellaluxation, Herzgeräusche.
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