Whippet

Der Whippet


Die knapp mittelgroßen Whippets gehören in die Gruppe der Windhunde und stammen aus England. Bergleute, Tagelöhner und Zigeuner züchteten im 18. und 19. Jahrhundert diesen Gefährten und Jagdhelfer für die illegale Jagd auf Kaninchen, um den mageren Speiseplan ihrer hungrigen Familien aufzubessern. Schon damals nahmen diese sanften, flinken Windhunde einen wichtigen Platz in ihrer Familie ein. Sie lebten mit in den kleinen Häusern, bekamen vom erlegten Wild ihren Anteil ab und schliefen wohl auch schon damals mit im Bett. Die Ahnen der Whippets sind Greyhound, Windspiel und verschiedene Terrierschläge.

Whippets sind extrem menschenbezogen und sanft, wobei sie ihre Persönlichkeit und Eigenständigkeit bewahren. Whippets müssen voll in die Familie integriert sein, um sich wohl zu fühlen. Keinesfalls sind sie für Zwingerhaltung geeignet. Diese Windhunde fügen sich problemlos in den Alltag ihrer Familie ein und sind außerordentlich anpassungsfähig. Sie drängen sich nicht auf. Aber laufen sie in ihrer Familie nur als 5. Rad am Wagen, so ziehen sie sich traurig zurück.

In der Wohnung oder im Haus sind diese kleinen Windhunde außerordentlich ruhig, auch wenn mal Trubel herrscht. Wenn es aber zum Spazierengehen losgeht, so stehen sie gleich parat.

Whippets sind sehr anschmiegsam und lieben Kontaktliegen mit ihren Menschen, viele Steicheleinheiten und Wärme. Die sehr kurzhaarigen Hunde lieben es, zugedeckt zu werden. Daher lieben sie den Platz im weichen, kuscheligen Korb, auf dem Sofa oder gar im Bett. Unter Whippetleuten ist es üblich, die Hunde im Bett schlafen zu lassen. Wir sind da die eher seltene Ausnahme, wir mögen keine Tiere im Bett.

Sie sehen so aus, als ob sie stundenlang pro Tag laufen müssen. Das ist aber nicht der Fall. Sie sind auch mit einer Stunde Spaziergang zufrieden, auf dem sie Gelegenheit haben, schnelle Sprints einlegen zu können, z. B. im Lauf zusammen mit anderen Hunden oder durch die Hatz hinter einer Frisbeescheibe oder einem Ball her.

Ein Whippet muss nicht Rennen laufen, um zufrieden zu sein. Dieser elegante Hund ist ein Allrounder: Er ist ein idealer Familienhund, sie können zusammen mit ihm an freizeitmäßigem Agilitysport teilnehmen, viele Whippets sind auch talentierte Spurensucher, bei einfühlsamer Ausbildung arbeiten sie auch begeistert als Therapiehund. Man muss mit dem Whippet aber keinen Hundesport betreiben. Was er aber liebt, ist Abwechslung. Er mag mit ins Restaurant genommen werden, liebt es, seine Familie in den Urlaub zu begleiten, ist der Liebling an jedem Arbeitsplatz, benimmt sich während der Bürozeiten außerordentlich ruhig. Whippets sind Hunde, mit denen man um die Welt reisen kann.

Dieser Windhund ist außerordentlich gelehrig, besonders Welpen und Junghunde sind besonders lernbegierig und neugierig. Im Alter entscheiden die Whippets schon mal selber, was sie am liebsten tun oder nicht. Bleibt man aber konsequent, so wird man keine Probleme mit diesen Individualisten haben. Manche Dinge finden Whippets aber total unsinnig und dann sollten sie diese Vierbeiner auch nicht dazu zwingen.

Der Whippet ist nicht geeignet für Menschen, die absoluten schnellen Gehorsam von ihrem Hund erwarten. Windhunde sind außerordentlich intelligent, aber sie zeigen keinen Arbeitseifer und keine Unterordnungsbereitschaft. Werden sie mit Respekt, Liebe, Konsequenz und einer für den Hund verstehbaren Kommunikation geführt, so ist diese Hunderasse auch für Hundeanfänger geeignet. Windhunde reagieren eher auf leise Töne und Handzeichen als auf barschen Befehlston.
Besonderheit: Windhunde sind Hunde, die auf Sicht jagen. Sehen sie Wild laufen, so setzen sie zum Hetzen an, wenn sie vermuten, sie könnten mit der Jagd Erfolg haben. Wer dem Whippet diesen Hetztrieb "austreiben" möchte, sollte sich keinesfalls einen Whippet aussuchen, denn sie sind für die selbständige Hatz gezüchtet worden. Sieht man das Wild, bevor der Hund zum Nachsprinten ansetzt, so lassen sich die meisten Whippets zurückhalten und zurückrufen (sofern Abrufen geübt wurde). Wir haben mit dem Jagdtrieb keine Probleme. Konsequenz macht's möglich.

Fremden gegenüber sind Whippets zurückhaltend und gleichgültig bis freundlich. Auf Menschen wirkt dieser schmale Hund mit den sanften großen Augen oft weniger bedrohlich als andere Hunde. Obwohl die Whippets sehr schlank ("dünn") erscheinen, sind Kinder und Jugendliche von diesen kleinen Sprintern fasziniert.

Aufgrund ihres sehr kurzen Fells ohne Unterwolle sind Whippets extrem pflegeleicht, haaren nur wenig und riechen nicht nach Hund. Da sie sehr reinlich sind, putzen sie sich oft.
Obwohl dieser Hund sehr "dünn" erscheint, ist er dennoch zäh und nicht krankheitsanfällig. Selbst kaltes nasses Wetter macht ihm nichts aus, wenn er in Bewegung ist.

Aufgrund seiner Größe ist der Whippet ein handlicher Hund mit einer oft hohen Lebenserwartung: Durchschnittlich zwischen 12 und 15 Jahren, aber auch 16- bis 18-jährige Whippets sind nicht selten.

Quelle


 http://of-lordly-essence.blogspot.com


Verwendung und Lebenserwartung

Verwendung:
Kaninchenhetzjagd, Jagdhunderennen, Familienhund

Lebenserwartung:
12-16 Jahre


 http://of-lordly-essence.blogspot.com


Wesen und Pflege

Wesen:
Vielseitig, spielfreudig, rennfreudig, anhänglich, wachsam, kinderlieb, gehorsam, treu, freundlich, liebevoll, elegant, anpassungsfähig, sehr verschmusst, ruhig und gesellig, lernt schnell. Der Whippet ist robust und ausgeglichen.

Pflege:
Der Whippet ist pflegeleicht, bürsten gefällt ihm sehr.
Aber auch mit einem Noppenhandschuh oder einem Wildledertuch sind die abgestorbenen Haare gut zu entfernen.
Der Whippet sollte nur gebadet werden, wenn es wirklich nötig ist.
Selbst nach einem Spaziergang im Regen, riecht er nicht "nach Hund", da Whippets wenig Fettdrüsen haben.

Quelle


Erbkrankheiten

(Chronische) Magen-Darm-Entzündungen
Autoimmunerkrankungen
Epilepsie
Herzerkrankungen
Inflammatory Bowel Disease (IBD)
Kryptorchismus (Hodenhochstand)
Megaoesophagus (SE)
Myoglobinurie (Windhundsperre)
Myostatin-Gen (MSTN)
Patellaluxation (PL)
Progressive Retinaatrophie (PRA)
Schilddrüsenunterfunktion
Zahnfehler

Erbkrankheiten finden Sie bei jeder Rasse. Diese Aufzählungen bedeuten nicht, dass alle Hunde krank sind, sondern es soll dem aufmerksamen Welpenkäufer helfen, worauf er zu achten hat. Ein gewissenhafter Züchter lässt seine Hunde untersuchen, bevor sie in die Zucht gehen.


Myostatin (MSTN) (http://www.whippet-special.de)


Rassestandard

FCI Standard Whippet

FCI Standard Nummer 162 / 17-06-1998 (Deutschland)

Übersetzung: Frau Helma Quaritsch-Fricke, Herr Dr. Weidmann.

Ursprung: Großbritannien

Datum der Publikation des gültigen Originalstandards: 24.06.1987

Verwendung: Rennhund, Hetzhund.

Klassifikation FCI:
Gruppe 10 Windhunde.
Sektion 3 Kurzhaarige Windhunde.
Ohne Arbeitsprüfung.

Allgemeines Erscheinungsbild
Ausgewogene Kombination von Muskelkraft und Stärke, mit Eleganz und Grazie der Umrisslinien. Für Geschwindigkeit und Leistung gebaut. Jede Form der Übertreibung muss vermieden werden.

Verhalten/Charakter (Wesen)
Ein idealer Begleiter. In hohem Maße anpassungsfähig in häuslicher und sportlicher Umgebung. Freundlich, anhänglich, ausgeglichen.

Kopf

Oberkopf
Schädel: Lang und trocken, flacher Oberkopf, zum Fang hin sich verjüngend, ziemlich breit zwischen den Augen.
Stop: Leicht

Gesichtsschädel
Nasenschwamm: Schwarz, bei blauen Hunden ist eine bläuliche Nase erlaubt, bei leberfarbigen Hunden ist eine leberfarbene Nase, bei weißen Hunden oder Schecken eine Schmetterlingsnase zulässig.
Kiefer/Zähne: Kräftige, starke, klar gezeichnete Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, d. h. dass die oberen Schneidezähne die unteren Schneidezähne eng übergreifen und rechtwinklig zu den Kiefern stehen.
Augen: Oval, strahlend, sehr aufmerksamer Ausdruck.
Ohren: Rosenförmig, klein, feinledrig.
Hals: Lang, muskulös elegant gebogen.

Körper
Rücken: Breit, fest, eher lang, mit deutlicher Wölbung über der Lende, aber nicht bucklig.
Lende: Erweckt den Eindruck von Stärke und Kraft.
Brust: Sehr tief mit viel Platz für das Herz, Vorbrust zwischen den Läufen tief und gut abgezeichnet. Rippen gut gewölbt, am Rückenansatz gut bemuskelt.

Rute
Keine Befederung. Lang, sich verjüngend. In der Aktion in feiner Aufwärtsbiegung, aber nicht über den Rücken erhoben.

Gliedmaßen

Vorderhand
Vorderläufe zwischen Ellenbogen und Pfoten gerade und senkrecht, Front nicht zu breit.
Schultern: Schräg und muskulös, Schulterblätter bis zur Wirbelsäule reichend, wo sie sich deutlich abzeichnen.
Ellenbogen: Gut unter den Rumpf gestellt.
Vordermittelfuß: Stark, leicht federnd.

Hinterhand
Stark. Der Hund vermag im Stand viel Boden zu decken und große Schubkraft zu zeigen.
Oberschenkel: Breit.
Knie: Gut gewinkelt.
Unterschenkel: Gut entwickelt.
Sprunggelenke: Tief gestellt.

Pfoten
Sehr klar umrissen, Zehen gut voneinander abgesetzt, gut aufgeknöckelt, dicke und starke Ballen.

Gangwerk
Fein, Hinterläufe gut unter den Körper vorgreifend, um Schub zu geben. Vorderläufe mit weitem Vortritt niedrig über dem Boden, parallel im Kommen und Gehen. Bewegung insgesamt weder gestelzt noch hochsteppend, kurztrittig oder trippelnd.

Haarkleid
Haar: Fein, kurz, anliegend.
Farbe: Jede Farbe oder Farbmischung.

Größe
Schulterhöhe: Rüden, 47 - 51 cm. Hündinnen, 44 - 47 cm.

Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

N. B.
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.


Nothunde

Sie suchen keinen Welpen, sondern möchten einem Hund in Not ein liebevolles Zuhause geben.

Hier finden Sie vielleicht "Ihren Hund":

http://www.windhundhilfe.de/
http://www.ein-herz-fuer-windhunde.de
http://www.windhunde-in-not.org/


Druckbare Version