Analatresie

Erkrankungen des letzten Darmabschnittes haben häufig genetische (erbliche) Ursachen, die zu angeborenen Missbildungen oder sich später entwickelnden Defekten führen können. Männliche Tiere zeigen häufiger Probleme im Bereich der Afterregion als weibliche. Dies steht im Zusammenhang mit genetischer Prädisposition und dem hormonellen Einfluss des Testosterons (männliches Geschlechtshormon), was zu einer Bindegewebsschwäche in der Afterregion führen kann. Entzündungen sind häufig anzutreffen, Tumore eher selten.


Abb. 1 http://www.tierklinik.de


Unter Analatresie versteht man das vollständige Fehlen der Analöffnung. Bei diesem drei Monate alten Deutsch Kurzhaar fehlt der Schwanz. Die Wirbelknochen der Schwanzwirbelsäule sind verkrüppelt. Der Enddarm zeigt eine deutliche Einengung im Becken auf Höhe der Hüftgelenke. Zum Ausgang hin verjüngt sich der Darm zu einem sehr dünnen Kanal (weißer Pfeil).

Angeborenes Rektumdivertikel:

Durch eine Missbildung des Darmrohres kann bei neugeborenen Tieren ein Kotstau verursacht werden. Einengungen des Darmdurchmessers können zum Einreißen der Darmwand führen und eine Ausbuchtung in die Beckenhöhle bilden. Im Gegensatz zum erworbenen Rektumdivertikel spielen hormonelle Einflüsse hier keine Rolle.


Abb. 2 http://www.tierklinik.de


Die seitliche Röntgenaufnahme zeigt den bereits beschriebenen Hund mit der Analatresie, der Kotstau ist deutlich zu sehen. Bei Ansicht der Vergrößerung wird anschaulich, dass der Darm in der Scheide endet und nicht am Anus (After). Der missgebildete Schwanz ist deutlich sichtbar am Ende der Wirbelsäule.

Bei solchen Veränderungen an der Wirbelsäule muss erst die Funktion des Schließmuskels vor einer möglichen Operation geprüft werden!

Quelle


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