| | Das Cushing-Syndrom bezeichnet eine Überfunktion der Nebennierenrinde. Das Hormon Cortisol, welches in den Nebennieren, die sich direkt an den Nieren befinden, gebildet wird, wird fehlgesteuert, das heißt, es kommt zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Cortisol.
Verschiedene Ursachen können zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons in die Blutbahn führen.
Trotz ihrer nahen anatomischen Lage haben die Nieren und Nebennierenrinde nur wenig gemeinsam. Ihre Aufgaben sind völlig unterschiedlich. Dennoch sind beide für den Körper lebenswichtig, ihr Ausfall würde zum Tod führen.
Die Nebennieren produzieren Hormone. Fallen diese aus, entstehen Mangelzustände, die für den Organismus tödlich enden können. Beim Cushing-Syndrom handelt es sich nicht um ein Versagen der Nebennieren bzw. ein Ausbleiben der Hormonproduktion, sondern um eine gesteigerte Synthese der Hormone. Beim Aufbau der Nebennieren unterscheidet man die Nebennierenrinde und das Nebennierenmark, beide produzieren unterschiedliche Hormone. Für das Cushing-Syndrom relevant ist die Nebennierenrinde. In der Nebennierenrinde werden die Mineralkortikoide, Glukokortikoide und Sexualhormone gebildet. Die Steuerung der Hormone, die aus den Nebennieren ausgeschüttet werden, erfolgt über einen übergeordneten Mechanismus, der sich im Gehirn befindet: dem Hypothalamus-Hypophysen-Komplex. Wie bei vielen anderen hormonellen Vorgängen auch dient dieser Komplex der Steuerung als übergeordnete Zentrale. So wird Stress zunächst vom Gehirn registriert, welches dann verschiedene Stoffe aussendet, die wiederum den Befehl zur Hormonproduktion geben. Im Fall des Cushing-Syndroms bzw. der Funktion der Nebennieren sind dies Hormone aus dem Hypothalamus, diese wirken auf die Hypophyse - die dann ACTH (Adrenocortikotropes Hormon) ausschütten. Dieses ACTH veranlasst auf dem Blutweg die Freisetzung von Glukokortikoiden (u. a. Cortisol) aus der Nebenniere. Die Ausschüttung von Mineralkortikoiden erfolgt allerdings weitgehend unabhängig von der ACTH-Ausschüttung, es unterliegt weitgehend dem Renin-Angiotensin-System.
Ätiologie Cushing
Ursachen des erhöhten Glucocorticoidspiegels sind beispielsweise:
Nebennierenrinden Adenome und Karzinome (dies ist die primäre Überfunktion),
Nebennierenrinden-Hyperplasie als Folge einer verstärkten ACTH-Sekretion der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) von ektopischen ACTH-produzierenden Tumoren oder der Verabreichung hoher Dosen von ACTH (sekundäre Überfunktion) sowie die exogene Zufuhr von Glucocoricoiden, also die Verabreichung von Cortison.
Beim Hund ist die häufigste Ursache eine tumoröse Veränderung der Hypophyse - diese Form wird als hypophysäres Cushing-Syndrom bezeichnet (ca. 80-90% der Fälle). Hierbei wird in der Hypophyse zuviel ACTH produziert, dieses Hormon wirkt stimulierend auf die Ausschüttung von Cortisol aus den Nebennieren. Als Folge der gesteigerten ACTH-Produktion beginnt nun die Nebennierenrinde vermehrt Cortisol freizusetzen, der Hormonspiegel im Blut steigt. Unter normalen Umständen bewirkt ein entsprechend hoher Cortisolspiegel im Blut eine Rückkopplung, das heißt, die ACTH-Produktion wird eingestellt, der Cortisolspiegel sinkt wieder - bei dieser Form bleibt dieser Effekt allerdings aus.
Seltener liegt die Störung in der Nebennierenrinde selbst vor, in diesen Fällen liegt dann meist ein Nebennierentumor vor. Diese Tumore produzieren selbstständig vermehrt Cortisol, unabhängig von der oberen Steuerungszentrale Hypophyse.
Als iatrogenes Cushing-Syndrom wird ein erhöhter Cortisolspiegel infolge langer und hochdosierter Cortisonbehandlungen bezeichnet. In diesen Fällen ist das Cushing-Syndrom eine Nebenwirkung auf eine "künstliche" Cortisontherapie z. B. durch Spritzen, Salben oder Tabletten.
Cushing gehört, neben dem Diabetes mellitus, zu den häufigsten hormonell bedingten Erkrankungen des Hundes. Durch den starken und vielfältigen Einfluss des Cortisols auf sämtliche Körpergewebe bleiben die Symptome nicht auf ein Organ beschränkt, sondern erfassen ganz verschiedene Organe. Dementsprechend treten auch verschiedene Symptome auf.
Da die Glukokortikoide in nahezu allen Geweben und Organen ihre Wirkung entfalten, gestaltet sich das Krankheitsbild ganz verschieden. Die Symptome treten oft nach und nach auf. Da das Cushing-Syndrom meist bei älteren Hunden auftritt, werden die Symptomatiken leider häufig als Folge des Älterwerdens interpretiert.
Symptome von Cushing bei Hunden sind beispielsweise: * Oft werden große Mengen Wasser hastig getrunken. * Betroffene Hunde urinieren dementsprechend häufiger. * Die Muskulatur nimmt ab. * Umverteilung der Körperproportionen; während sich vermehrt Fett im Rumpfbereich ansammelt, erscheinen die Extremitäten durch den auftretenden Muskelschwund dünn. * Es entwickelt sich ein Hängebauch. * Der Appetit nimmt zu. * Hunde hecheln oft. * Ausbleibende/verzögerte Läufigkeit. * Bei Rüden Hodenatrophie.
Im Bereich von Haut- und Haarkleid kann es beim Cushing-Syndrom zu folgenden Veränderungen kommen, diese treten oft erst einige Zeit nach den ersten Symptomen wie Polydipsie oder Polyurie auf: * Haarausfall als Folge des herabgesetzten Haarwachstums, * insgesamt schütteres und dünnes Fell, * Änderungen in der Fellfarbe, oft starke weißliche Veränderungen, * dünne Haut - Blutgefäße werden sichtbar, die Haut ist trocken, * schlechte Wundheilung, * die Haut ist anfällig für Infektionen aller Art, * vermehrte Pigmenteinlagerungen, oft Schwarzfärbung der Haut, * verstopfte Talgdrüsen.
Auswirkungen des Cushing-Syndroms auf den Gesamtorganismus: * Viele Hunde erkranken an einem Diabetes mellitus. * Die erhöhten Glukokortikoidwerte können zu einer Osteoporose führen, damit verbunden die steigende Gefahr von Knochenbrüchen. * Die Anfälligkeit für verschiedene Infektionen steigt an. * Es können ernsthafte Schädigungen der Leber und Nieren auftreten.
Diagnostik des Cushing bei Hunden
Oft liefern die Symptome einen ersten Hinweis auf das Vorliegen eines Cushing-Syndroms. Dennoch ist es sinnvoll, durch weitere Testmethoden diesen Verdacht zu bestätigen. Die Behandlung des Cushing-Syndroms ist nicht ohne Risiko. Häufig treten unangenehme bis massive Nebenwirkungen auf. Eine sichere Diagnose ist nicht nur aus der Verantwortung heraus unbedingt nötig, sondern auch sinnvoll, da diese die Ursache der Fehlsteuerung ans Licht bringt. Je nach Sitz der Störung (Hypophyse oder Nebennierenrinde) wird auch die Therapie ausfallen.
Zunächst wird der Tierarzt oder Tierheilpraktiker anhand der vorliegenden Symptomatik eine Verdachtsdiagnose stellen und diese dann durch eine Reihe von Blut- und Urintests überprüfen. Zur weiteren Diagnostik werden Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen, ggf. auch ein CT oder MRT nötig sein. Diese Untersuchungen dienen dem Auffinden von Tumoren, geben aber auch Aufschluss auf den Zustand anderer Organe, die bei einem Cushing-Syndrom in Mitleidenschaft gezogen werden können.
Blutuntersuchungen bei Cushing von Hunden
Cortisolbestimmung im Blut beim Cushing-Synrom des Hundes: Untersucht werden neben normalen Parametern die Hormonkonzentration des Cortisols im Blut. Eine einmalige Blutentnahme zur Absicherung der Diagnose ist meist nicht ausreichend. Das Hormon Cortisol, welches bei einem Cushing-Syndrom in erhöhten Werten im Blut vorkommt, ist abhängig vom Hormon ACTH aus der Hypophyse. Dieses ACTH unterliegt tageszeitlichen Schwankungen und wird stark beeinflusst durch Stressfaktoren. Stress führt zu einem Anstieg von ACTH, dieser wiederum führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Cortisol, die Werte im Blut steigen an. Aus diesem Grund ist eine Blutentnahme möglichst morgens durchzuführen - zu diesem Zeitpunkt unterliegt der Körper dem geringsten Stress bzw. steht noch am Anfang der Tagesstresskurve. Ergebnisse können jedoch verfälscht sein, wenn der Hund sich durch den Tierarztbesuch in einer argen Stresssituation befindet. Zur sicheren Diagnose ist die alleinige Bestimmung von Cortisol nicht geeignet.
ACTH-Bestimmung im Blut beim Cushing-Syndrom von Hunden: Eine weitere Möglichkeit ist die Bestimmung des Hormons ACTH im Blut, welches in der Hypophyse gebildet wird. Aufgrund der tageszeitlichen Schwankungen sollte die Blutentnahme auch hier morgens erfolgen. ACTH stimuliert die Cortisolausschüttung in der Nebennierenrinde und führt somit zu einem Anstieg der Cortisolwerte im Blut. Ist der ACTH-Wert normal bis erniedrigt, der Cortisol-Wert aber erhöht, so liegt die Störung sehr wahrscheinlich in der Nebennierenrinde selbst (Tumore). Dagegen deuten erhöhte ACTH-Werte (und damit verbunden erhöhte Cortisol-Werte) auf eine Störung der Hypophyse (Tumore, die unkontrolliert ACTH ausschütten) hin.
Die Bestimmung ist zwar sinnvoll, aber sehr aufwändig, so müssen die Blutproben bis zur Bestimmung eingefroren werden. Da die meisten Tierarztpraxen solche Untersuchungen nicht selbst durchführen, sondern an spezielle Labore versenden, kann es hier zu Problemen kommen, die ggf. das Ergebnis verfälschen könnten.
Neben diesen "einfachen" Testmethoden, bei denen dem Hund einmalig Blut entnommen wird, gibt es zur sicheren Abklärung sogenannte Stimulations- bzw. Suppressionstests. Dies ist einmal der ACTH-Stimulationstest und einmal der Dexamethason-Stimulationstest. Hier werden dem Hund verschiedene Substanzen verabreicht, die zu einer gehemmten bzw. gesteigerten Hormonproduktion führen. Aus der Physiologie des hormonellen Regelkreises lassen sich die Testergebnisse gut dazu verwenden, die Ursache der Störung zu finden.
Therapie des Cushing-Syndroms bei Hunden
Welche Behandlung eingesetzt wird, hängt von der Ursache ab. Bei Tumoren der Nebennierenrinde ist eine chirurgische Entfernung möglich. Ob diese durchgeführt werden kann und mit welchem Risiko, bleibt dem Einzelfall vorbehalten. Meist ist der chirurgische Eingriff nicht praktizierbar, da Tumore oft schwer zugänglich sind. Wie in der Humanmedizin auch ist bei Tumorerkrankungen eine Strahlentherapie möglich. Diese wird nur von Spezialkliniken durchgeführt mit dem Ziel, die Zerstörung des Tumors zu bewirken. Die häufigste Therapieform stellt die medikamentöse Behandlung dar. Hierbei kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, die sich in ihrer Wirkung zwar unterscheiden, aber alle zum Ziel haben, die übermäßige Hormonproduktion einzudämmen. Ergänzend kommt eine homöopathische Therapie in Betracht, welche sehr gut in Verbindung mit der veterinärmedizinischen Therapie kombiniert werden kann.
Eine homöopathische Therapie in Form von Nosoden und in Verbindung mit einer auf die Erkrankung abgestimmten Futtermittelempfehlung bringt meiner Erfahrung nach gute Resultate. Es bestehen verschiedene Erfahrungswerte bei Hunden, welche die veterinärmedizinische Therapie anhand zum Teil lebensbedrohlicher Nebenwirkungen abbrechen mussten. Diese Hunde haben sehr gut auf eine homöopathische Therapie, welche individuell verordnet wird, angesprochen und eine hohe Lebensqualität zurückerlangt. Homöopathische Therapien führe ich im Wege der Biofeld-Haaranalyse überregional und Länder übergreifend durch. In bisher jedem Fall war die Homöopathie eine echte nebenwirkungsfreie Alternative zur veterinärmedizinischen Cushing-Therapie und daher unbedingt einen Versuch wert.
Ein Hund mit Cushing-Syndrom sollte schnellstmöglich einer Therapie unterzogen werden. Die Auswirkungen von überhöhtem Cortisol auf den Gesamtorganismus sind so gravierend, dass sie für unseren Hund lebensbedrohlich werden können.
Neben der aufwändigen Diagnose stellt die Therapie für den Besitzer eine ganz besondere Aufgabe da, jede Behandlung muss vom Tierarzt engmaschig kontrolliert und in ihrer Wirkung ständig überprüft werden, meist für den Rest des Lebens. Diese Kontrollen sind, wie die Therapie selber, lebensnotwendig, denn sinkt der Cortisolspiegel durch die Medikamente zu stark ab, kann es zu einer lebensbedrohlichen Unterversorgung durch das Hormon kommen (Addison-Krankheit), die ebenfalls tödlich enden kann. Auch sollten unbedingt regelmäßig die Leber- und Nierenwerte überprüft werden, da diese einerseits durch die Erkrankung selber in Mitleidenschaft gezogen werden können und andererseits eine andauernde Medikamentengabe zu Schäden führen kann. Regelmäßige Blutbilder dienen zum einen zur Therapiekontrolle, zum anderen jedoch auch dazu, ggf. auftretende Nebenwirkungen schnellstmöglich zu erkennen und dementsprechend handeln zu können.
Leider fallen diese regelmäßigen Kontrollen durch den Tierarzt oft aus und es wird bei der einmal verordneten Medikation geblieben und auf regelmäßige Blutbilder verzichtet. Hier ist in erster Linie der Hundebesitzer gefragt, diese regelmäßigen Kontrollen auch durchführen zu lassen (Artikel der Tierheilpraktikerin Claudia Nehls für den Haustieranzeiger 12/2008).
Das Cushing-Syndrom unserer Hunde nimmt stetig zu. Die Fütterung hat einen wesentlichen Einfluss auf das Cushing-Syndrom. So hat sich ganz besonders die Fütterung mit Mönchspfeffersamen bei Hunden bewährt, die vom Cushing-Syndrom betroffen sind. Der Mönchspfeffer (Agnus castus oder auch Keuschlammsamen) wurde in vielen Studien als wirksame Pflanze in der Fütterung der am Cushing-Syndrom leidenden Hunde beschrieben. In vielen Fällen konnte man innerhalb von 4 bis 6 Wochen sogar einen Abfall des hohen Blutzuckerspiegels bei an Cushing erkrankten Hunden im Blut beobachten. Mönchspfeffer eignet sich insbesondere zur Unterstützung der Hirnanhangdrüsenfunktion, zur Verbesserung der hormonellen Stoffwechselabläufe und der daraus resultierenden bei Hunden mit Cushing oft beobachteten Reizbarkeit und Unberechenbarkeit. Durch die Gabe von Mönchspfeffer konnte bei betroffenen Hunden ein verbesserter Fellwechsel, weniger Fellprobleme und eine deutlich gesteigerte Vitalität sowie ein gesteigertes Wohlbefinden und eine bessere Kondition beobachtet werden.
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