Mastzellentumor (MCT)

Mastzellentumore (MCT) sind krebsartige Proliferationen von Mastzellen. Obwohl sie im ganzen Körper streuen können und dies auch tun, liegt ihre größte Gefahr in der sekundären Schädigung durch die Ausschüttung von Chemikalien. Diese Chemikalien können Probleme hervorrufen wie Gastritis, innere Blutungen und eine ganze Reihe von Allergien. Mastzellentumore beinträchtigen eindeutig sowohl die Lebensdauer als auch die Lebensqualität. Mastzellentumore werden manchmal auch die großen Verhängnisse genannt, da man sie ohne eine Biopsie oder einen pathologischen Befund nicht eindeutig identifizieren kann. Größe, Form, Erscheinungsbild, Textur und Lage der Mastzellentumore ist ausgesprochen unterschiedlich. Die Schwierigkeit liegt nicht nur in ihrer Diagnose, sondern auch in der Vorhersage ihres Krankheitsverlaufes. Sie können sowohl relativ harmlos als auch ausgesprochen bösartig sein. Da Mastzellentumore bei Hunden sehr häufig auftreten, ist es für den Tierbesitzer ausgesprochen wichtig, zumindestens ein grundlegendes Verständnis für das Wesen und die Funktion von Mastzellentumoren zu haben.

Mastzellen sind spezielle Zellen, die sich normalerweise im ganzen Körper verteilen und dem Tier helfen, Entzündungen und Allergien zu bekämpfen. Wenn Mastzellen stimuliert werden, können sie verschiedene Chemikalien aktivieren, wie Serotonin, Prostaglandin und proteolytische Enzyme. Obwohl diese Chemikalien für die normale Körperfunktion lebenswichtig sind, können sie ausgesprochen schädlich sein, wenn sie chronisch überproduziert werden.

Andere Bezeichnungen: Histozytisches Mastozytom, Mastzellensarkom, Mastocystosis.

Häufigkeit/Lage: Mastzellentumore gehören zu den häufigsten Tumoren bei Hunden und sind die häufigste Form von Hautkrebs bei Hunden. Ungefähr 1/3 aller Tumore bei Hunden sind Hautkrebs, und bis zu 20% davon sind Mastzellentumore. Am weitesten verbreitet sind Tumore an der Haut, gefolgt von Milz, Leber und Knochenmark. Circa die Hälfte aller Hautmastzellentumore ist am direkten Leib des Hundes, weitere 40% an den Gliedmaßen (am häufigsten an den Hinterbeinen) und der Rest am Kopf oder Hals. Ungefähr 11% aller Mastzellentumore treten an mehr als einer Stelle auf.

Ursachen/Anfälligkeiten: Niemand versteht umfassend, was Krebs verursacht. Mastzellentumore sind bei Hunden sehr häufig, treten bei Katzen allerdings seltener auf und bei Menschen so gut wie gar nicht. Dabei sind Hunde aller Rassen, Alter und Geschlechter betroffen und sie können im ganzen Körper auftreten. Allerdings scheint es eine genetische Komponente zu geben, bei einigen Rassen sind größere Anfälligkeiten aufgefallen. Zu den häufisten Opfern gehören: Beagles, Boston Terrier, Boxer, Bulldoggen, Bullmastiff, Bullterrier, Dackel, English Setter, Foxterrier, Golden Retriever, Schnauzer, American Staffordshire Bullterrier und Weimaraner. Dabei unterliegen Boxer dem größten Risiko, obwohl bei dieser Rasse die Mastzellentumore oft nicht so aggressiv sind. Es gibt einige Untersuchungen, dass die Entwicklung von Mastzellentumoren mit goldenem oder rötlichem Fell zusammenhängen kann und auch mit der chronischen Überstimulierung, die bei Hunden mit Allergien oder anderen entzündlichen Konditionen zusammenhängen kann. Die Ursachen können auch in der Umwelt, an einem Virus oder anderen unbestimmten Faktoren liegen. Wie bei allen Krebsarten werden auch Mastzellentumore mit Alter in Verbindung gesetzt. Ältere Hunde leiden häufiger an krebsartigen Erkrankungen, wobei das Durchschnittsalter eines Hundes mit MCT bei 8-9 Jahren liegt.

Vorbeugung: Da die Ursache unbekannt ist, gibt es keine Vorbeugung gegen Mastzellentumore. Das Beste, was man tun kann, ist, die allgemeine Gesundheit des Hundes zu erhalten und auf jedes Zeichen eines Tumors oder allgemeinem Unwohlsein zu achten.

Die Diagnose beginnt hoffentlich frühzeitig, wenn der aufmerksame Hundebesitzer ein Gewächs feststellt. Der Tierarzt kann dann eine erste Biopsie vornehmen. Der gesamte Tumor muss dann (wenn möglich) komplett entfernt und einer umfassenden Biopsie unterzogen werden. Blutuntersuchungen können ein umfassendes Blutbild, Serumchemieprofil und Buffy-Coat einschließen. Hohe oder niedrige Werte weißer Blutkörperchen, ein niedriger Anteil an Blutblättchen und erhöhte Mastzellenwerte können ebenfalls durch ein Blutbild festgestellt werden. Der Buffy-Coat ist diagnostisch (obwohl vorbehaltlich falsch-positiv) und spiegelt Mastzellen im Blutkreislauf wider, wo sie normalerweise nicht in großer Zahl gefunden werden. Ein positiver Buffy-Coat suggeriert Beteiligung des Knochenmarks. Andere Tests können Urinuntersuchungen, Lymphknotenpunktierung, Knochenmarkuntersuchungen, Röntgen und Ultraschall beinhalten. Der Pathologe gibt dem Tumor einen Grad. Das stellt eine etwas subjektive Meinung über die Bösartigkeit des Krebses dar. Der praktizierende Tierarzt oder Onkologe bewertet das Stadium des Krebses. Die zusätzlichen Laborwerte geben eine Schätzung, wie weit sich der Krebs festgesetzt hat, und dies spiegelt sich in der Gradierung wider.

Histologischer Grad: Der Pathologe wird der Tumorpobe einen speziellen Farbstoff beifügen und ihn unter dem Mikroskop untersuchen, um den Grad des Tumors zu bestimmen. AgNOR-Farbstoff scheint für Mastzellentumore am besten geeignet zu sein. Der Grad des Tumors steht mit der Differenzierungsstufe der Mastzellen in Verbindung. Die Mehrzahl der Mastzellentumore sind Tumore der Stufe 1. Sie sind gut differenziert und scheinen ohne Behandlung, mit Ausnahme der vollständigen operativen Entfernung, eine sehr gute Prognose zu haben. Tumore der Stufe 2 sind mittelmäßig differenziert. Ihre Prognose und Behandlung ist vielleicht am schwierigsten. Tumore der Stufe 3 sind schlecht differenziert, sehr agressiv und die Wahrscheinlichkeit der Metastasenbildung ist sehr groß. Sie haben die schlechteste Prognose, sind aber glücklicherweise am seltensten.

Gradierung: Der Grad bezieht sich auf das Ausmaß, zu dem der Krebs zur Zeit der Diagnose bereits verbreitet ist. Tumore, die früh erkannt werden, d. h. bevor sie anderes Gewebe befallen haben oder Zeichen einer systemischen Erkrankung zeigen, haben logischerweise die beste Aussicht. Die Metastastasen der Mastzellentumore befallen vowiegend die Lymphknoten, das Knochenmark, die Leber und die Milz, so dass die meiste Laborarbeit sich auf die Untersuchung dieser Bereiche und die Feststellung von Abnormalitäten konzentriert. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten greift der Mastzellentumor nur sehr selten auf die Lunge über. Vereinfacht gesagt handelt es sich bei einem Mastzellentumor der Stufe 1 um einen singulären Tumor mit klaren Grenzen und ohne jedes Zeichen der Ausbreitung (Metastasenbildung). Stufe 2 und 3 zeigen fortschreitend stärkere Zeichen eines Befalls, vielleicht an den örtlichen Lymphknoten, haben undeutliche Grenzen oder es liegen mehrere Tumore vor. Stufe 4 beinhaltet systemische Metastasenbildung und hat eine sehr düstere Prognose.

Lokale Symptome: Das offensichtlichste Zeichen eines Mastzellenkrebses ist wahrscheinlich das eines beliebigen Tumors. Mastzellentumore können alleine oder in Gruppen auftreten, sie liegen entweder an der Hautoberfläche oder unter der Haut, können überall im Körper vorkommen und stellen sich gegen jede einfache Beschreibung. Nur mit einem Blick auf den Tumor kann man unmöglich feststellen, ob es sich um einen Mastzellentumor handelt oder nicht. Der Großteil (mindestens die Hälfte) der Mastzellentumore befindet sich auf oder unter der Haut des Körperrumpfes und der größte Teil des Restes befällt die Extremitäten, besonders die hinteren Gliedmaße. Mastzellentumore kommen seltener im Kopf und Hals vor und noch seltener gehen sie von anderem Gewebe als der Haut aus. Falls sie sehr geschwollen oder in ihrer Erscheinung geschwürartig sind, können sie schmerzhaft sein, obwohl die meisten Mastzellentumore keine Schmerzen verursachen. Es wurde festgestellt, dass die meisten Tumore mit höherem Grad geschwürartig sind und Irritationen hervorrufen.

Typisch für Mastzellentumore ist die Tendenz, sogar täglich die Größe zu verändern. Ein Tumor, der abwechselnd größer und kleiner wird, kann ein Mastzellentumor sein. Ein anderer Hinweis ist, dass Mastzellenumore bei Berührung das sogenannte "Darier-Zeichen" aufweisen. Der Umgang mit diesen Tumoren kann - sogar bei einer Routineabklopfung durch den Tierarzt oder einer Nadelpunktierung - eine starke Histaminausschüttung hervorrufen, die eine Schwellung, Rötung und Juckreiz nach sich ziehen kann.

Systemische Symptome: Die Symptome sind unterschiedlich und hängen von der Lage des Tumors und dem Grad seiner Entwicklung und/oder seiner Ausbreitung ab. Die folgenden Zeichen können auftreten:
Appetitlosigkeit, Erbrechen, blutiges Erbrechen, Durchfall, Unterleibsschmerzen, dunkler oder schwarzer Stuhl, Juckreiz, Lethargie, Appetitlosigkeit, unregelmäßiger Herzschlag und Blutdruck, Husten, schwere Atmung, unterschiedliche Blutungen, verzögerte Wundheilung, vergrößerte Lymphknoten.

Die Behandlung der meisten Mastzellentumore beinhaltet fast immer die operative Entfernung des gesamten Tumors, falls das möglich ist. Es ist ausgesprochen wichtig, rund um das Perimeter des Tumors auch eine große Fläche (2-3 cm in jeder Richtung) gesundes Gewebe zu entfernen, um sicherzugehen, dass auch alle gestreuten krebsartigen Zellen, die nicht sofort offensichtlich sind, entfernt werden. In einigen Körperteilen, wie z. B. Bein oder Pfote kann die onkologische 2-3-cm-Regel aber praktisch nicht verwirklicht werden. In diesen Fällen wird der Tumor einer Biopsie im Labor unterzogen und es wird ein pathologischer Bericht erstellt. Von großer Bedeutung ist die eindeutige Diagnose, ob die Grenzbereiche des betroffenen Gewebes "sauber" sind (kein Zeichen von krebsartigen Zellen zeigen) oder "schmutzig" (eine Invasion krebsartigen Gewebes zeigen). Im letzteren Fall können weitere Operationen oder Bestrahlungen notwendig sein, um alle verbliebenen Krebszellen abzutöten. Allerdings wächst auch eine große Anzahl jener Tumore, die nicht komlett abgetötet wurden. (z.B. „schmutzige“ Grenzen) nicht wieder nach.
Abgesehen von der totalen operativen Enfernung des Tumors hängen die Behandlungsmöglichkeiten von der Aggressivität und dem Status des Tumors ab. Tumore mit einem geringen Grad werden normalerweise mit einer Operation und dann mit oder auch ohne Bestrahlungen behandelt. Tumore mit einem hohen Grad können manchmal auch systemisch mit Prednison und/oder anderen Chemotherapien behandelt werden. Manchmal ist die einzige "Behandlung" eine unterstützende, helfende Pflege, deren Absicht nicht die Lebensverlängerung des Hundes ist, sondern der Versuch, dem Hund den Rest seines Lebens so angenehm wie möglich zu machen.

Lokale Behandlung: Wenn möglich werden lokale Krebsgewebe durch eine Operation entfernt. In manchen Fällen sind die Operationsflächen von Mastzellentumoren heilungsresistent. Nach der Operation können Bestrahlungen angewandt werden, um verbliebene Krebszellen abzutöten. In manchen Fällen werden Bestrahlungen anstelle einer Operation durchgeführt, um die Größe eines Tumors, der schwer zu operieren ist, zu reduzieren. Bestrahlungen sind in der Kontrolle von Mastzellentumoren sehr erfolgreich, obwohl Bestrahlungen nicht für jeden sind. Es können 3-5 Bestrahlungen in der Woche über einen Zeitraum von 3-5 Wochen erforderlich sein, wobei die Hunde für jede Behandlung eine Vollnarkose erhalten. Dies kann sowohl mehrere 1000 € kosten, lange Reisen beinhalten und die Notwendigkeit der Unterbringung in Hotels etc. beinhalten. Darüber hinaus können sowohl Kurzzeit- als auch Langzeitnebenwirkungen auftreten, die dem Hundebesitzer unerwünscht sind.

Systemische Behandlung: Prednison (ein Corticosteroid) scheint bei der Behandlung von Mastzellentumoren die Droge der Wahl zu sein. Das geht so weit, dass Tierärzte routinemäßig nach einer operativen Entfernung von jedem Mastzellentumor für mehrere Wochen oder Monate Prednison verschreiben. Prednison ist preisgünstig und sicher.
Nebenwirkunen: Durst, Appetit und Harndrang sind erhöht und Magenverstimmungen können auftreten. Prednison wird wahrscheinlich verschrieben, wenn der Tumor einen hohen Risikofaktor der Metastasenbildung hat oder schon Metastasen vorhanden sind.

In manchen Fällen werden bei schon vorliegender Metastasenbildung in Verbindung mit Prednison auch noch andere chemotherapeutische Medikamente verwendet, z. B.: CCNU (Lomustin), Vinblastin, Vincristin, Doxorubicin, Mitoxantron, Cyclophosphamid (Cytoxan) und L-Asparginase. Hierbei handelt es sich um sehr starke Medikamente, die folgende Nebenwirkungen haben können: schwere Immunschwächung, Erbrechen, Durchfall, Leberschaden. Mehrere Untersuchungen zeigen, dass sie in Verbindung mit einer Operation nur begrenzt wirksam sind. Chemotherapie alleine ist aber keine Lösung für inoperable Mastzellentumore oder Metastasen. Die Heilungschancen sind dann äußerst gering. Mastzellentumore reagieren nicht gut auf Chemotherapie.

Schmerzlindernde Behandlung (unterstützende Pflege): In manchen Fällen kann Hunden mit Mastzellentumoren nur noch eine umfassende, unterstützende Pflege als "Behandlung" angeboten werden. Der Krebs hat sich vielleicht schon zu weit ausgebreitet, der Hund ist alt, hat andere gesundheitliche Probleme oder der Hundebesitzer lehnt eine aggressive Behandlung ab. In den meisten Fällen ist es die Unfähigkeit Nebenwirkungen wie ständiges Erbrechen/Durchfall zu kontrollieren und die Lebensqualität eines Hundes mit Mastzellenkrebs scheint dann zu Ende zu sein. Daher kann die Kontrolle der Nebenwirkungen oft wichiger sein als der eigentliche Kampf gegen den Krebs.

Mastzellentumore setzen verschiedene Chemikalen frei, für deren Vermeidung oder Bewältigung es unterschiedliche Medikamente gibt. Es geht dabei eigentlich nicht um die Behandlung des Krebses, sondern nur um die Verbesserung der Lebensqualität des Hundes, indem die katastrophalen Nebenwirkungen der freigesetzen Chemikalien bekämpft werden. Corticosteroide wie Prednison, Antihistamine wie Benadryl und Antacide wie Tagamet, Zantac oder Pepcid werden nach einer Operation und/oder Bestrahlung oft automatisch verschrieben und werden regelmäßig bei Hunden, deren Krebs anders nicht mehr behandelt werden kann, oder bei Metastasenbildung angewandt. Sucralfate kann bei blutenden Magengeschwüren hilfreich sein, da es die Oberfläche des Geschwürs mit einem Film überzieht, der schützt und damit die Heilung unterstützt. Darüber hinaus gibt es jetzt Spezialdiäten für Hunde mit Krebs – wie z. B. Hills Prescription Diet n/d, die darauf ausgerichtet sind, den Patienten, aber nicht den Krebs zu ernähren und damit sowohl die Lebensqualität als auch die Lebensdauer verbessern.

Rückfälle/Wiederkehr des Krebses: Hunde mit Mastzellentumoren sind anfälliger für die Entwicklung weiterer Mastzellentumore. 50% aller operativ entfernten Mastzellenumore werden an derselben Stelle wieder nachwachsen.

Prognose: Die Prognose ist sehr unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab wie Lage des Tumors, Grad des Tumors etc. Laut einer Statistik heißt es, dass die Hälfte aller Mastzellentumore heilbar ist, wenn sie operativ total entfernt werden und eine Behandlung mit Prednison erfolgt. Nach 6 Monaten sind die Hunde krebsfrei und Rückfälle sind äußerst unwahrscheinlich. Primäre Tumore, die nicht von der Haut ausgehen, sind aggressiver als kutane (Haut-) Tumore. Mastzellentumore der Präputium (Vorhaut), des Perineum (Leiste), des Nagelbettes und der oralen Bereiche sind allgemein am bösartigsten.
Mastzellentumore des Knochenmarks oder der Eingeweide sind besonders schlimm. Je höher der Grad oder das Stadium, desto schlechter ist die Prognose. Boxer sind besonders gefährdet, an Mastzellentumoren zu erkranken, aber sie scheinen weniger aggressive (geringerer Grad) Tumore zu haben als andere Rassen. Hunde, die systemische Symptome zeigen, und Hunde, deren Tumore nach einer operativen Behandlung wieder nachgewachsen sind, haben eine schlechtere Prognose. Ähnlich kann man sagen, dass, je schneller der Tumor wächst, desto schlechter ist die Prognose. Eine Studie zeigt, dass Hunde mit Tumoren, die mehr als 1 cm in der Woche wachsen, nur eine 25%-Chance haben, einen Zeitraum von 30 Wochen zu überleben. Mastzellentumore, die sich über mehrer Monate nicht vergrößern, sind meist gutartig.

Prognose Grad-1-MCT: Ein Grad 1, Stufe 1 kutaner MCT wächst nach einer operativen Entfernung höchstwahrscheinlich nicht mehr nach. Die geschätzte Überlebensrate für Hunde mit solchen Tumoren ist über 90%.

Prognose Grad-2-MCT: Es wird berichtet, dass 50-75% aller Hunde mit Grad-2-MCT mehr als 35 Wochen überleben. Eine andere Studie zeigt, dass 44% aller Hunde mit Grad-2-MCT mehr als 4 Jahre überleben, wobei die operative Entfernung des MCT die einzige Behandlung war. Eine andere Untersuchung spricht von einer 45%-Sterberate.

Prognose mit Bestrahlungen: Bestrahlungen können die Überlebschance steigern. In einer Studie heißt es, dass 86% aller untersuchten Hunde mit Grad-2-MCT mehr als 5 Jahre überlebt haben, nachdem sie eine Kombinationsbehandlung von Operation und Bestrahlung erhalten haben. Im Vergleich zu den 44% des Berichtes erwähnt im vorangehenden Paragraphen ist das eine deutliche Verbesserung.
Eine andere Untersuchung spricht von einer 48%-77%-Erfolgsrate bei Behandlungen, die Bestrahlungen beinhalten. Und ein anderer Bericht verspricht sogar eine 94%-Erfolgsrate bis zu einem Jahr nach einer Kombinationsbehandlung von Operation und Bestrahlung und 86% nach 5 Jahren. Bei einer Kombination von Bestrahlungen und Prednison wird eine Überlebensrate von 75% nach 2 Jahren für realistisch gehalten. Allerdings müssen diese Forschungsergebnisse genau und im Gesamtzusammenhang betrachtet werden. Dies sind nur Statistiken. Nichts desto weniger scheinen sie darauf hinzudeuten, dass Bestrahlungen nach einer kompletten operativen Entfernung des Tumors der wirksamste Weg sind um (vorwiegend Grad-2-) MCT zu bekämpfen.

Prognose mit Prednison: Prednison, mit oder ohne eine andere Chemotherapie, zerstört schätzungsweise MCT teilweise oder total bei 20% aller behandelten Hunde. Die Wirkungsweise von Prednison ist noch immer teilweise ein Rätsel, aber es ist umfassend in der Behandlung von MCT.

Prognose Grad-3-MCT oder Metastasenbildung: Nur 15% aller Hunde mit Grad-3-MCT sind 7 Monate nach der Operation und nur 6% nach 2 Jahren noch am Leben. Wenn ein Mastzellenkrebs schon Metastasen gebildet hat, sterben die meisten erkrankten Hunde innerhalb von 6 Monaten, da die Symptome systemischer Erkrankung (z. B. Magengeschwüre) nicht mehr kontrolliert werden können und der Hund keinerlei Lebensqualität mehr hat.

Zusammenfassung: Mastzellentumore kommen bei Hunden häufig vor. Es gibt viel Informationsmaterial und man versteht sie schon recht gut, obwohl ihr Erscheinungsbild und Verhalten unvorhersehbar sind. Die Ursachen von Mastzellenkrebs sind unbekannt. Niemand weiß, wie man ihn heilen kann. Der beste Rat für Hundebsitzer lautet, dass sie die allgemeine Gesundheit ihres Hundes stets genau beobachten und alle ungewöhnlichen Knoten etc. sorgfältig untersuchen lassen, um MCT so früh wie möglich festzustellen.
MCT kann, muss aber nicht tödlich sein. Falls Sie mir detaillierte Erfahrungen mit MCT bei Ihrem Hund mitteilen möchten, werde ich sie mit großem Interesse lesen. Vielleicht kann ich in der Zukunft einen Abschnitt mit dieser Information verfassen.

Quelle


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