| | Zoonose: MRSA wird zunehmend auch in Kleintierkliniken als Problem wahrgenommen.
Dieses fakultativ pathogene Bakterium hat das Potenzial, verschiedene infektiöse Krankheiten sowohl beim Menschen als auch beim Tier zu verursachen (z. B. Wundinfektionen, Mastitis, Pneumonie, Septikämie, Implantations-assoziierte Infektionen, Osteomyelitis). Staphylococcus-aureus-Stämme, vor allem jene, die den verantwortlichen Faktor für eine genetische Methicillin-Resistenz (MRSA) besitzen, sind der Hauptgrund für nosokomiale Infektionen in Kliniken und anderen medizinischen Einrichtungen verbunden mit erhöhter Mortalität und Klinikkosten. Die Fähigkeit einer Methicillin-Resistenz bewirkt ein zusätzliches Gen (mecA), welches eine breite Resistenz gegen die gesamte Klasse der ß-Lactam-Antibiotika aufweist. Weitere genetische Elemente kodieren Resistenzen gegen antibiotische und desinfizierende Agentien sowie die gut bekannte Widerstandsfähigkeit von Staphylococcus aureus gegen Hitze und Trockenheit, welche vermutlich für den Erfolg von MRSA in klinischen Einrichtungen verantwortlich ist. Obwohl über MRSA-Infektionen in Kleintierkliniken schon viel berichtet wurde, ist das Wissen hierüber in deutschen tiermedizinischen Einrichtungen sehr begrenzt.
Über eine Mensch-zu-Hund-Übertragung von MRSA wurde bereits in früheren Studien berichtet. So ist bekannt, dass eine MRSA besiedelte Belegschaft eine wahrscheinliche Quelle für nosokomiale MRSA-Infektionen bei Kleintieren darstellt. Außerdem wird vermutet, dass Oberflächen und häufig verwendete Objekte in einer Tierklinik eine signifikante Rolle bei der MRSA-Übertragung spielen.
Quelle
|