Diese Erkrankung befällt alle Rassen und Altersklassen, bei kleineren Hunden auch unter dem Namen Dackellähmung bekannt.
Jede Diskopathie entsteht aufgrund einer Degeneration im Bereich der Bandscheibe, z. B. durch Kalkablagerung (ernährungsbedingt oder aber genetischen Ursprungs). Es kommt zum Verlust der Elastizität.
Klinisch lassen sich 2 Stadien unterschieden:
Im Schmerzstadium zeigen die Tiere Bewegungseinschränkungen infolge Schmerzen. Auslöser sind Treppensteigen, Sprünge, etc. Der Gang wird zunehmend steif und schmerzhaft, der Rücken gekrümmt, Bauchmuskulatur gespannt, das Tier heult beim Hochheben und kann überaus empfindlich sein auf Berührung. Die Reflexe können herabgesetzt, aufgehoben oder auch gesteigert sein. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es dann zur teilweisen oder kompletten Lähmung der Hinterextremitäten. Diese Lähmung kann auch sofort nach einem Trauma auftreten. Die Tiere schleifen die Hinterbeine robbenartig nach. Die Folge sind Abschürfungen und Verletzungen der Zehen, Darm- und Blasenlähmung kommen hinzu, der Schwanz hängt schlaff herab, auch eine unkontrollierte Entleerung ist möglich. Bei längerer Erkrankung kommt es zu Atrophien der Muskeln.
Gerade bei Dackeln kennt man eine vorprogrammierte genetische Kalzium-Phosphor-Stoffwechselstörung - Dackellähmung. Dadurch beginnen die knorpeligen Zwischenwirbelscheiben frühzeitig zu verknöchern und können in ihrer weiteren Folge nicht mehr ihrer elastischen Pufferwirkung entlang der Wirbelsäule nachkommen. Normalerweise unterstützen sie die Beweglichkeit und Verformbarkeit der Wirbelsäule; so aber werden die betroffenen Segmente steif und unbeweglich. Die Zwischenwirbelscheibe (Discus) wird hart, unelastisch und verliert ihre ursprüngliche druckausgleichende Funktion. Gewisse Beanspruchungen wie Sprünge, Treppenlaufen, Männchenmachen etc. sind dann meist die Auslöser dafür, dass die verkalkte, unelastische Bandscheibe in den Wirbelkanal vorfällt und hier gegen das Rückenmark und die austretenden Spinalnerven drückt. Besonders gefährdet sind die beweglicheren Bereiche der Hals- und der Lendenwirbelsäule.
Die schwerwiegenden Folgen dieses Traumas sind Quetschungen des Rückenmarks und der austretenden Nerven, das zieht Entzündungen nach sich sowie kleine Blutergüsse in den Wirbelkanal. Die Behandlung ist am effektivsten und sehr spektakulär gleich nach einem Vorfall; je länger die Nerven und das Rückenmark verletzt sind, umso komplizierter und langwieriger wird der Heilungsprozess. Die erfolgreiche Therapie besteht aus der Traumabehandlung und der Rückbringung des Discus in seine ursprüngliche Lage, ein weiterer Schritt ist eine gezielte vorbeugende Therapie. Eine leichte und gezielte Physiotherapie angewendet nach der ersten Traumatherapie und zusätzliche Salbenverbände mit Traumeelsalbe bringen zusätzliche Erleichterung.
Besonders ist auf eine leichte Ernährung ohne Frischfleisch (enthält viel Kalzium) zu achten. Oft neigen Hunde mit Bandscheibenvorfällen zu einem "perversen Appetit", was eine Störung im Mineralstoffwechsel insbesondere des Kalzium-Phosphorstoffhaushaltes bestätigen kann.
Die geschädigten Nervenfasern können durch spezifische Vitamin-B-Gaben in ihrer Regeneration unterstützt werden. Ganz wichtig ist, den gestörten Kalzium-Phosphor-Stoffwechsel zu regulieren, damit diese Fehlfunktion nicht noch mehr Schaden anrichten kann; eine entsprechende Behandlung sollte gerade bei einem Prolaps regelmäßig wiederholt werden.
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